elffriede.
aufzeichnensysteme
rez
CV
eine raumeinpflegung (bewegte installation) von elffriede.aufzeichnensysteme*
vom 17. oktober bis 14. november
durch die leere hat das nichts** die höchste ordnung.
elffriede, ein aufzeichnensystem, bringt sie auf den punkt.
leere +/- hülle am mittwoch, 17. oktober 2012 um 19 Uhr
begrüßung: dr. christiane steinlechner-marschner, präsidentin d. oök
martin breindl spricht (vielleicht)
elffriede (ohne worte)
wasser
18.-31.10.:
frei-, spiel-, arbeits- etc. raum
für, von + mit elffriede.aufzeichnensysteme
für + mit besucherInnen aller art:
beherrscht von: elffriede-sprechstunden im
schubladisierbüro + leer-gut-abteilung
leere +/- fülle am mittwoch, 31. oktober 2012 um 19 uhr
begrüßung: dr. christiane steinlechner-marschner, präsidentin d. oök
martin breindl spricht (vielleicht)
elffriede spricht (durch dritte)
brot
leere (in) hülle +/- fülle in: betrachten sie dieses schreiben als gegenstandslos
in: elffriede.aufzeichnensystem, schrei zum hummel, (klever verlag, wien, frühjahr 2013)
*elffriede.aufzeichnensysteme (found 2000), visual poet + graphical writer has developed her work since then into different media
(projection/film, installation/objects/performance, literature/poetry)
and interdisciplinary + collaboratory projects (www.elffriede.net/soundrawing)
**die entstehung des nichts I.-V. (non-formance v. sabine maier + elffriede, 2008-2010)
abb./textl. konzept: elffriede, 2012
Galerie Oberösterreichischer Kunstverein.................verknüpft von elffriede.aufzeichnensysteme mit dem projekt:
Ursulinenhof im OÖ Kulturquartier............................(auf)zeichnungen wie heu - viel heu um nichts
Landstrasse 31.........................................................im UG des atelierhaus salzamt
A-4020 Linz
www.ooekunstverein.at
Montag bis Freitag 15-19 Uhr
feiertags geschlossen
„elffriede.aufzeichnensysteme verbindet durch ihre in sich verschachtelte, konzeptuelle und dabei vollkommen unverkopfte dynamische arbeit mit sprache und bildern, grenzüberschreitend räume. sprachliche strukturen und beziehungen werden im elffriede.aufzeichnensystemischen minimalismus untersucht und persifliert. formatgrenzen aller art werden umge- und untergraben. minimalistische linien überwinden in form von wandzeichnungen über ecken und bögen raum-begrenzungen, auf die sie gleichzeitig hinweisen. das elffriedische.aufzeichnensystem stellt anstelle der selbstdarstellung vorhandenes zur disposition. mit leichtigkeit und scharfsinnigem witz entstehen an ort und stelle, innerhalb von bruchteilen von sekunden, bezugnehmende kommunikationsysteme, die auch noch so langweilige ausstellungsorte und institutionen, v.a. aber die rezipientInnen mit leben erfüllen. darin besteht die kunst einer kommunikativen medienkunst.“
(martin breindl, 2012)
mit freundlicher unterstützung durch das atelierhaus salzamt
+ bundesatelier linz
ein in sich verschachteltes system wird ausgeschachtelt. es wird sich alles zeigen. sofern es erkannt wird.
die zeichnung zeigt die richtung – der rest ist sprache: die luftblasen eines karpfens können keinen brand legen.
(elffriede, schrei zum hummel)
ein konzept, dessen wesentlicher fokus, sowohl zeitlich als auch inhaltlich, auf dem aufbau / der formierung liegt, in dem die künstlerin als figur und verkörperung ihres werkes (elffriede.aufzeichnensysteme) präsent + ansprechbar ist + konzentriert arbeitet: 2 wochen lang, mit einem anfang und einem ende, einem vorher und nachher, zwischen dem sich veränderung + entwicklung rezipierbar thematisiert, in dem zwei kontrastive haltungen gegeneinander antreten: zeichnerische + sprachliche reduktion versus deren räumliche ausbreitung.
ein werk, eine kommunikation von bildender kunst und literatur – zeichnungen, zeichnen und schreiben, sprache als aufzeichnung/text, als bezugssystem, eine strukturfindung, eine anordnung, eine raumeinpflegung, eine baustelle.
die inszenierung einer materialverarbeitung: elffriede, ein aufzeichnensystem, eine ausgeprägte randfigur, nimmt kontur an und löst sich auf: was tun mit dem nachlass, zig reduktionen, schon zu lebzeiten? ordnen und aufbereiten. elffriede – eine formanalyse, massstabsgetreu inventarisiert. all die themen hier, aber welche? grübel grübel. ein bezugssystem finden, bevor die frist verstreicht...eröffnet manigfaltige möglichkeiten. bei qualitätsgleichheit entscheidet das los. momentan geht’s um folgendes: fuss fassen.
zig zeichnerisch-sprachliche reduktionen, kurz: das prinzip elffriede, erfahren in einem konzentrierten verarbeitungsprozess ihre zerlegung, anordnung und formung zu einem (räumlichen) bezugssystem, das sie von jeher darstellen. es finden + zum sprechen bringen ist die anforderung. stellt sich für bruchteile von sekunden klarheit ein, enthüllt sich die fülle, verkörpert im prinzip elffriede, während elffriede im prinzip leer bleibt.
zur sprache bringen, komponieren: zig reduktionen in rauhen mengen: fein, exakt, präzise, gewitzt anordnen, bauen, inszenieren.
das sichten, untersuchen und ordnen von material ist notwendig, um es dann mal so stehen zu lassen und wegzugehen. sich in aller ruhe seiner arbeit zuwenden, widmen.
sich sammeln, sichten, ordnen, stabilisieren. gestalt annehmen. so stehen lassen. weggehen. das hat stil. das hat takt.
zeichnen mit feder und tusche + schreiben, kürzen, montieren von sprache als kennzeich(n)en von leere: das prinzip elffriede baut sich auf als aufeinander bezogenes (aufzeichnen)system. erfüllt den raum: spricht, summt, flirrt...während elffriede im prinzip leer bleibt.
elffriede.aufzeichnensysteme (gegr. 2000) inszeniert sprache und feder-tusche-zeichnung unter verwendung von schreibmaschine, diktaphon, projektoren als temporäres, räumliches referenzsystem.
das prinzip elffriede – ein verarbeitungsprozess zeichnet sich ab + hebt sich auf
die anforderung besteht in einem konzentrierten ordnungsprozess, der komponierung von zig reduktionen zu dem bezugssystem, das diese von jeher darstellen und das es zu erkennen und zum sprechen zu bringen gilt: in hülle und fülle.
elffriede sichtet, ordnet und inszeniert ihr material: zig sprachliche und zeichnerische reduktionen erfahren einen konzentrierten auf- und verarbeitungsprozess. weniges verdichtet sich. dichtes lichtet sich. eine zweiwöchige raumeinpflegung mit anschliessendem stillstand.
das werk – ein haufen, ein zuhause ein auswurf, ein aufwurf von fragen. elffriede, ein üppiges bezugssystem reduzierter bild- und textwelten, ordnet sich an. als substanzieller akt rückt der aufbau der ausstellung auf die pelle und klaut ihr zeit und status.
das prinzip elffriede, ein zeichnerisches und sprachliches (aufzeichnen-) system, verarbeit + verdichtet sich raumfüllend, während elffriede im prinzip leer bleibt.
hülle
arm, leer, nichts, abwesend, karg, fassade, trug, öd, knochen-/trocken, spartanisch, rauh, fasrig, aussen, hunger, mangel, wenig, vita contemplativa, ver-/bergen, ent-/halten, beinhalten, umfassen, haltend, verschlossen, noch nicht, davor, fasten, askese, begehren, schwach, dünn, leicht, suche, sehnsucht, interesse, (hell)wach, neu-/gier, bewegung: wandernd, nervosität, offen, anfang, not, kälte, winter.
fülle
reich, voll, alles, präsent, nackt und bloss, prall, üppig, saftig, feucht, opulent, weich, dick, dicht, innen, innerei, satt, genug, viel, vita activa, ausladend, entladen, ausscheiden, auslassen, loslassen, offen, jetzt, danach, (voll)stopfen, ekstase, befriedigt, kräftig / stark, dick/fett, schwer, gesetzt, zufrieden, gelangweilt, müde, stillstand, unbeweglich: starre, ruhe(nd), geschlossen, ende, ernte, wärme, sommer.
zitiert klass. topos von karneval und fasten buffet: wasser - brot
die geschmacklosigkeit, die das fade als qualität, als potenzial zu allen geschmäckern enthält.
als die hülle, als potenzial der fülle, die sich erst durch den mangel entfaltet...
durch hülle und fülle – materie und corpus
hülle und fülle bezeichnen zum einen stilistisch die arbeit aus reduzierten tusche-linien, die keiner darstellungsabsicht unterliegen und kaum mehr darstellen als raum-bezeichnungen. dem entsprechen sprachliche reduktionen oft als schreibmaschinen-bilder, sog. kürzungen.
zig reduktionen erfahren eine anordnung: hülle und fülle, reduktion und dichte, kontemplation und aufbegehren, minimalismus und masse liegen im werk von elffriede.aufzeichnensysteme nah beieinander. hülle, fülle und die durch sie begrenzte dauer dazwischen thematisieren zeit, indem sie anfang, ende und dauer als bedeutsam inszenieren. die ausstellung folgt einer dramaturgie, nach der sich elffriede.aufzeichnensysteme durch die angesammelte fülle ihrer arbeit arbeitet und eine anordnung (er-)findet = konstruiert. der begriff vom werk wird aufgelöst und als reine arbeit, als instabiles, elastisches, sich dynamisch fortentwickelndes gefüge, bezugssystem transparent, das untrennbar eins ist mit der persona = ein corpus. während hülle reduktion, mangel und potenzial wahrnehmbar macht, wird fülle die aufnahmefähigkeit der rezeption an ihre grenzen bringen: reiz-reduktion und überforderung sollen spürbar + wahrnehmbar sein. vom wenigen zum vielen, vom leisen zum lauten baut sich etwas auf: die überforderung ist das ziel: wird ausgestellt, bleibt am ende stehen: erstarrt zur klassischen AUS-STELLUNG. der begriff der ausstellung wird rückwirkend durch deren dramaturgischen vorlauf hinterfragt. wie dicht das ganze wird ist offen.
immer neue, den klassischen ausstellungsbegriff ad acta legende, abweichende arbeits- und inszenierungsweisen in bezug auf den jew. raum (z.b. als büro/kratische sprechstunde, biberbau-system) praktiziert elffriede.aufzeichnensystem seit der gründung 2000 und persifliert bzw. hinterfragt als figur des eigenen aufzeichnensystems die betriebsamkeit des kunstbetriebs rundherum. präsenz in meinem verständnis ist keine performance sondern einfach der zur ansicht gebrachte arbeitsablauf als kommunikation sowie eine pragmatische nutzung von zeit und raum. insofern gibt es auch keinen kunstraum: alles ist arbeitsraum und funktioniert in systematischen abläufen: umso magischer.
elffriede.aufzeichnensysteme, 2012
......................................................
ein konzept von:
2012