NEU_ARM_ABER_ANSTAENDIG_IV
Erstausstrahlung am 10.03.2019 auf Ö1 Kunstradio zum Hör! Spiel! Festival in der Alten Schmiede


(Studio Radiokulturhaus)

Länge: 51:07 Min.
Regie / Sound / Montage / Autorinnnen: Sabine Maier & .aufzeichnensysteme (Hanne Römer)
im Rahmen einer Produktion von Kunstradio Wien / Elisabeth Zimmermann / Technik: Robert Pavlecka
Mitwirkende Musik: Klaus Lang, Wei Wei Xu
Produktionsjahr: 2018

mit freundlicher Unterstützung durch
das Bundeskanzleramt Österreich Abt. II/1

ARM ABER ANSTÄNDIG IV: AUFBRUCH (vorm. Attrappen und Abseits)
ein Radiokunststück von: .aufzeichnensysteme und Sabine Maier (Machfeld)
Produziert im November 2018, Erstausstrahlung: 10. März 2019 - Ö1 Kunstradio

nach wie vor schreiben attrappen geschichte hoch- mitunter tiefstapelnd
(.aufzeichnensysteme / schrei zum hummel 2013)

Folgen mit Folgen - die Entwicklung des Seriellen:
Alle Folgen: 2015 / 2016 / 2017 / 2019)

ARM ABER ANSTÄNDIG / POOR BUT DECENT / 1 - 5
Konzeption / Produktion: .aufzeichnensysteme & Sabine Maier
literarisches Hörspiel als Radiokunst (Folgen: 2015 / 2016 / 2017 / 2019)
Arm aber anständig IV Aufbruch (51:07 Min.) ORF Ö1 Kunstradio gesendet: 10.03.2019
Arm aber anständig III TAG (49:20 Min.) ORF Ö1 Kunstradio gesendet: 05.02.2017
Arm aber anständig II (51:53 Min.) ORF Ö1 Kunstradio gesendet: 19.04.2015
Arm aber anständig I / partizipatives Internet-Project / Performance 2010 (Graz)

--------------------------------------------------------zwei, die das angenehme mit dem nützlichen verbinden und keinen weg 2 x machen:

.aufzeichnensysteme - Autorenschaft und Schnittstelle von Literatur, radiophoner und visueller Kunst seit 2002 von Hanne Römer, geb. 1967. Seit 2000 Autorin/Künstlerin in Wien. Hörstücke, Publikationen (IM GRÜNEN / Ritter Verlag 2017), internat. Kooperationen, Stipendien, intermediale Projekte, Heimrad-Bäcker-Förderpreis für experimentelle Literatur (2018). www.aufzeichnensysteme.net

Sabine Maier - geboren 1971, Foto- und Medienkünstlerin seit 1999. Viele der künstlerischen Arbeiten von Sabine Maier entstanden unter dem Pseudonym MACHFELD, dem Kunstlabel, das sie 1999 gemeinsam mit Michael Mastrototaro gründete. Zahlreiche Preise und Stipendien. Internationale Kunstprojekte, Workshops und Gastvorträge. Auslandsstipendium 2011 des Landes Steiermark, Kunstankauf Fotografie 2010 des BMUKK , Staatstipendium für Medienkunst 2009 des BMUKK, Outstanding Artist für Video- und Medienkunst 2008 des BMUKK. Lebt und arbeitet in Wien. www.machfeld.net



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Eine mediale Vorgeschichte der Bedingungen / Philosphie und Produktionsbedingungen

"Arm aber anständig IV" ist die 4te Folge eines im Jahre 2010 begonnenen Projektes, das ursprünglich als performatives Stück im öffentlichen Raum anlässlich eines Aufenthaltes in einer sog. Künstlerwohnung in der Leitnergasse in Graz begann. Aus der Nahaufnahme von prekären Bedingungen, die ein künstlerisches Arbeiten kaum ermöglichten und damit zum Gegenstand desselben ergriffen und erhoben wurden, entwickelte sich ein partizipatives Internetprojekt, eine digitale Geschichte und ab 2015 ein serielles Radio-Stück von jeweils ca. 54 Min. Nach überraschend grosser Resonanz entstanden weitere Folgen.

Thema ist nach wie vor das Innere und das Äußere: die Figur der Selbst- Setzung, die Äußerung und das außer sich sein.
Das Projekt und seine Aufnahmen finden in Wien (Innen und Aussen Raum statt) und hat, wie bereits bei "Arm aber anständig II und III" durchgängig Wienbezug, u.a. indem das Leben als KünstlerInnen in Wien reflektieren und dargestellt wird.

"Arm aber anständig IV" hinterfragt Formen von Realität hinter der Realität, dazu gehören künstlerische Rollenbilder in einer digital/kapitalistischen Welt, das Gefühl des sinnlichen Überfordertseins und seine Auswirkungen auf das "Künstlerkostüm".
Die Enteignung des Selbst und eine resolute Entgegensetzung in Form von Trotz, Humor und Verweigerungshaltung.


Tarnung und Enthüllung: Die weitere Erforschung künstlerischer Realität

Für unser Format gilt nach wie vor, Unwägbarkeiten und Ambivalenzen das Realen zu erforschen, durch Verfremdung zu verstärken und hörbar zu machen: satirisch, literarisch, poetisch, klanghaft, dokumentarisch, urban, intermedial, philosophisch, existenzialistisch, nihilistisch.

"Arm aber anständig IV" bewegt sich zwischen Formen von literarischen Gedankenspiele, Field Recording, Found Footage, intermedialen Texten aus Briefen, Mails, Telefonaten, sowie die Enttarnung von Hörklischeés im Sinne einer Hinterfragung der Narrative und Klangkonventionen auch des Kunstradios.

Zentral ist für uns die Erforschung des Akustischen selbst in Hinblick auf neue Strategien des Erzählens / Montierens. Unsere Methode ist eine Mischung aus strukturierter Sammlung, intuitiver Kompilation und subversiver Poesie. Die Produktion findet hauptsächlich im privaten Arbeitsbereich statt, die Endfertigung innerhalb von 1-2 Tagen im Studio des Radiokulturhauses Wien.

Der gemeinsame Arbeitsprozeß selbst ist Grundlage und wesentliche Gestaltungsstrategie: Aus eigenen Texten und Tonaufnahmen generieren wir ca. 1 Monat lang, ohne ein vorgefasstes Drehbuch, im Hören und Aufnehmen gemeinsam im Akt des Schneidens / MontierenStruktur und Inhalt. Diese intuitive Montage konzentriert sich ganz auf den Arbeitsprozess der Zusammenarbeit, aus der eine gemeinsame Vision entsteht, einer künstlerischen Verfremdung unserer selbst zu deren Figuren / Protagonisten dieses Stücks.

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In einer postmodernen Welt reden wir uns selbst ein, dass es keine Verlässlichkeiten mehr gibt – alles ist Flexibel, alles ist im Fluss. Diesen Fluss kann ich, also das Subjekt, nicht steuern. Das Phänomen des Auflösens thematisieren Sabine Maier und .aufzeichnensysteme in dem Radiokunststück Arm aber anständig II. Aufgenommene Sounds werden neu arrangiert und in ein chronologisches Zeitsystem gepackt – In den 52 Minuten des Soundspieces gibt es die Einordnung Montag bis Sonntag …. und dann wird, weil sich nicht alles in diesem System ausgeht, ein achter Tag eingeführt – ein Tag mit dem Namen Tag. Medientransfer und Enteignung sind Thema – und eben: die Zersplitterung des Alltags.
Dieser ist nicht überschaubar – elektronische Medien, die eigentlich das Zusammenleben verbessern und erleichtern sollten, verkomplizieren aber einfache Rituale wie ein Zusammentreffen
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Hans Groiss, Kunstradio 2017

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