elffriede

elffriede.aufzeichnensysteme
schrei zum hummel. eine art buch / cry for bumblebee. a kind of book
168 s., 14,8 x 21, klappenbroschur, abbildungen
17,90 e, klever verlag wien, märz 2013
ISBN 978-3-902665-56-0

order:

office@klever-verlag.com
www.klever-verlag.com


schrei zum hummel. eine art buch / cry for bumblebee. a kind of book. by elffriede.aufzeichnensysteme
is the elaborate work based on the former radioplay schrei zum hummel / cry to bumblebee (15 min.)
by the author for LARK / orf / ö1 kunstradio 2010

elffriede.aufzeichnensysteme - cv

 

preview

presentation / dichtfest / alte schmiede vienna / 16.04.13 - 19 h
presentation (42 min.) / literaturhaus wien / 15.05.2013 19 h

18.12.2013, 21.30 h
er(bsen)zählung (pünktlich)
text-performance + silent film projectionen (42 min.) / rhiz vienna

22.09.-17.12.2010 - aesthetics - borders of the orders / exhibition literaturhaus vienna

interwiew "im sumpf" / fritz ostermayer september 13

29.01.2014, 19 h
malzeit der er(bsen)zählerin / text-performance, 20 min. / galerie wechselstrom / alte schmiede

zum buch

wie dieses schreiben beschreiben? das vorliegende schreiben ist kein schreiben sondern ein kürzen, das struktur, inhalt, themen: alles hervorbringt aus der sprache, die zur sprache gebracht wird. das ganze ist mir ein vollkommenes rätsel.

das minimalistische sprachkunstwerk „schrei zum hummel. eine art buch“ verarbeitet sprachsammlungen und zeichnungen (...) und vertieft die in „seismograph“ (2007) begründete methodik der reduzierten, z.t. abrupt abgehackten, darstellung, die narrationen im weglassen entfaltet und dort der rezeption eine konstruktive haltung zuschreibt.

how to describe this writing? the writing at hand is at least rather its cutting where structure, content, subject, all derives from. language is about to speak in order to remain a complete mystery.

the minimalistic poetry of cry to bumblebee. a kind of book. processes an archive of language / drawing in order to develope the method of reduction found in seismograph (edition cd / vienna 2007).



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literaturhaus vienna / günter vallaster

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Kleines Gesamtkunstwerk - von FRANK APUNKT SCHNEIDER / in: skug-magazin 01/2014

LeserInnn dieses Magazins kennen elffriede.aufzeichnensysteme wohl v. a. als Zeichnerin, deren Figurenblasen bzw. Blasenfiguren uns nicht zeigen wollen, wie etwas ist, sondern wie etwas wird. Ihr neues Buch ist eine unnahbare Textbildcollage und möglicherweise eine Wiederaufnahme der historisch beschädigten Idee vom Gesamtkunstwerk ...

Schon der Untertitel präzisiert »schrei zum hummel« ins Unbestimmte: »eine art buch«, in dem sich eine Art Sprache als Bandwurminstallation um Bildobjekte schlingt, auch wenn die bekannte Ordnung von Bild (links) und Text (rechts, Versform) beibehalten ist (nur manchmal verschwimmen beide zu osmotischen Formationen). Dennoch ist das keine Lyrik, sondern – wenn überhaupt etwas Bestimmtes – ein Künstlerinnenbuch. Eindeutigkeit, auch jene der Beziehungen, gibt es hier so wenig, wie sie durch Vieldeutigkeit (die das Eindeutige als postmoderne Hintertüre stets eingebaut hatte) bloß ersetzt wäre. Alles steht genau so und genau so unvermittelt da, wie es eben dasteht. Auch die bekannte Gewalt der Sprache.

Herrschaftsfreier Duktus
Sie steht Zeichnungen gegenüber, die wie ein Kindchenschema jener organlosen Körper wirken, die wir von Francis Bacon kennen; allerdings befreit von dessen Ekel und Zynismus (also dem, was bei Bacon noch deformierte Moral war). Das freischwebende oder freigestellte Organische, das sie uns zeigen, ist weder natürlich noch von der Innenwelt ihrer Urheberin belebt. Auf Natur blicken sie ebenso unverwandt wie auf Gefühle. Sie sind weder Wunsch noch Traum, schon gar keine Fantasie und auch nicht Freiheit. Nichts aus dem Alibertschränkchen bürgerlicher Ideologie bleibt an ihnen haften. Es sind Porträts dessen, was es nicht gibt; nicht bloß »noch nicht«, sondern kategorial »nicht«. Die Melancholie des Amorphen, bloß in sich selbst Verwickelten ist ein existenzieller Einwand gegen das So-Sein. In Sprache ist er so nicht her- und auch nicht darstellbar. Worte sind ein sperriges Zeichengerät: hart, spröde, schwierig zu bändigen. Zu sehr sind sie immer schon Befehle. Auch davon handelt dieses Buch.

Gesamtkunstwok
Bild- und Textspur – das Weiche und das Harte – schweigen sich bisweilen schroff an. Und schießen gerade dadurch auch irgendwie zusammen: zu einer Art Gesamtkunstwerk, nur fehlt dem alles Pompöse, Triumphale, Überwältigende. Ein schüchternes Gesamtkunstwerk? Eines, das sich selbst misstraut und in sich selbst zurückgezogen hat? Dass nicht hoch hinaus, sondern flach sein will, das sich in die Breite verströmt, statt ins Kathedralenhafte anzuschwellen? Im Kafkabuch von Deleuze und Guattari gibt es die Idee der »kleinen Literatur«. In großer Literatur verbürgt sich die Einheit von Sprache, Volk und Kultur. Kleine Literatur duckt sich weg vor dieser dröhnenden Harmonie – ins Unverständliche. In »schrei zum hummel« taucht aus dem Sprachfluss plötzlich der »kleinste Gesellschaftsroman der Welt« auf, sieht sich kurz um und versinkt dann wieder. Ja, das könnte es wirklich sein: ein ganz kleines Gesamtkunstwerk.

elffriede.aufzeichnensysteme: »schrei zum hummel. eine art buch«
Wien: Klever Verlag 2013, 160 Seiten, EUR 17,90

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